Familie Süßlippen, Ordnung Barschartige (Perciformes).Sie werden auch Grunzer oder Weichlipper genannt.
Man ist sich bis heute noch nicht klar, welchem Namen der Vorrang zu geben ist. So habe ich mich für den in
Taucherkreisen bekannteren Namen »Süßlippen« entschieden. Die
Familie umfaßt 150 Arten in 17 Gattungen. Sie werden27-95 cm lang.
Harlekin-Süßlippe
(Jungtier)
Harlekin-Süßlippe
Orientalische Süßlippe
Erkennungsmerkmale: Süßlippen haben eine barschähnliche Körperform, unterscheiden sich aber von ihnen
durch ihre wulstigen Lippen. Ihr Körper ist seitlich abgeflacht und
oft relativ hoch. Sie besitzen eine lange, hohe Rückenflosse, deren erster Teil aus 9-14 mit Membranen
verbundenen Stacheln besteht. Die Schwanzflosse ist gut entwickelt
und hat verschiedene Formen: gerade, konvex, konkav oder gekerbt. Jungtiere haben runde
Schwanzflossen. Süßlippen sind meist prächtig gefärbte Fische, die oft »bon-bonfarben« sind, daher der Name. Während des Wachstumsmachen sie extreme Veränderungen durch; das betrifft
nicht nur die Farben, sondern auch die Musterung. Viele Jungtiere haben Längsstreifen oder Flecken und sind sehrschwierig zu bestimmen. Andere sind auffällig gefärbt
und groß gefleckt. Wenn sie ausgewachsen sind, ist die auffällige
Farbe meistens verschwunden und der Körper ist nur noch mit feinen Flecken oder Streifen
bedeckt.
Vorkommen: Alle tropischen Meere, in nicht zu tiefen
Riffen küstennaher Gebiete. Nur wenige Arten sind auch in gemäßigten Meeren zu
finden.
Lebensweise: Süßlippen trifft man häufig in Schwärmen
unterschiedlicher Größe an, in manchen Gebieten mehrere hundert in einem Schwarm. Die nachtaktiven Fische
stehen am Tag meist dicht gedrängt unter Korallenstöcken.
Jungtiere unterscheiden sich nicht nur in ihren äußeren Merkmalen von den Erwachsenen, sondern auch in ihrem
Verhalten. Man sieht sie nur einzeln. Ihr Bewegungsdrang hat keine Ähnlichkeit mit dem Verhalten einer
erwachsenen Süßlippe. Sie machen beim Schwimmen schnelle schlängelnde Bewegungen, ohne dabei schnell vorwärts
zu kommen. Sie verfolgen keine zielstrebige Richtung, sondern
schwimmen in einem kleinen Revier scheinbar sinnlos hin und her und stehen dabei keine Sekunde still. Ob
diese Verhaltensweise als Mimikry ungenießbarer tropischer
Nacktschnecken zu deuten ist, muß noch nachgewiesen werden. Der Name »Grunzer« kommt von der Fähigkeit
einiger Arten, mit ihren Mahlzähnen Geräusche zu erzeugen, die durch die
Schwimmblase verstärkt werden. Süßlippen sind nicht sehr scheu und werden in manchen
Gebieten durch das Harpunieren stark dezimiert.
Nahrung: Wirbellose Bodentiere. |