Röhrenaale - Heterocongridae

Familie Röhrenaale, Ordnung Aalartige (Anguilliformes). Etwa 15 Arten. Bis 92 cm.


Perlen-Röhrenaal

Ohrfleck-Röhrenaal

Pracht-Röhrenaal

Erkennungsmerkmale: Ihr langgestreckten zylindrischer Körper hat maximal 1 cm Durchmesser Der kleine Kopf mit nach oben gerichtetem Maul besitzt sehr große Augen, die nahe an der Mundöffnung stehen. Die Rückenflosse ist ein durchgehender Saum, Brustflossen fehlen oder sind zurückgebildet. Ihr hartes, spitzes Körperende ist mit einer Schleimdrüse ausgestattet und wird als Grabschwanz bezeichnet. Röhrenaale besitzen keine Verteidigungswaffen.

Vorkommen: Rotes Meer bis Französisch Polynesien; im Atlantik sind sie von Florida und den Kanarischen Inseln bekannt. Sie leben vorwiegend in Sandböden strömungsreicher Gebiete in Tiefen von 5-45 Metern.

Lebensweise: Röhrenaale sind die einzigen Wirbeltiere mit sessiler Lebensweise; sie leben in großen Kolonien bis zu 5000 Exemplaren in selbstgegrabenen Wohnröhren mit maximal 1,5 cm Durchmesser Ihre Höhle verlassen sie nie, auch nicht bei der Paarung; nachts und bei Gefahr ziehen sie sich völlig darin zurück. Mit ihrem Grabschwanz können sie sich sehr schnell im Sand rückwärts fortbewegen und ihren Standort verändern. Beim Graben sondert die Schleimdrüse große Mengen Schleim ab, der die Wohnröhre auskleidet und das Nachrieseln des Sandes verhindert. Die Röhren zeigen keine typische Bauweise und können senkrecht aber auch waagrecht verlaufen. Bei Strömung recken sich Röhrenaale weit aus ihrer Wohnröhre und fangen vorbeitreibendes Plankton. Dabei bewegen sie sich von einer Seite zur anderen, was an im Wind wiegende Sprößlinge hochwüchsiger Pflanzen erinnert. Bei Strömungsstillstand zum Gezeitenwechsel, wenn ihnen keine Nahrung zugetrieben wird, ziehen sie sich oft in ihre Höhle zurück. Der Abstand zu ihren Nachbarn beträgt durchschnittlich 50 cm, wobei gleichgeschlechtliche Tiere einen etwas größeren Abstand halten. In dicht besiedelten Gebieten können bis zu 15 Jungtiere einen Quadratmeter bewohnen. Röhrenaale sind sehr scheu und haben eine große »Fluchtdistanz«. Mit ihren gut entwickelten Augen können sie schndle Jäger aus großer Entfernung wahrnehmen und ziehen sich langsam und unauffällig in ihre Wohnröhre zurück. Sie besitzen keine Verteidigungswaffen.

Nahrung: Vorwiegend Zooplankton, selten auch Algen.

Fortpflanzung: Zur Paarungszeit sind Drohduelle zwischen benachbarten Männchen häufig. Die paarungsbereiten Männchen nähern sich den Weibchen und versuchen mit dem Kopf an den Flanken des Weibchens entlangzustreichen. Zuerst weichen die Weibchen aus, später umschlingen sich die Partner - oft mehrere Stunden.