Geisterpfeifenfische - Solenostomidae

Familie Geisterpfeifenfische, Ordnung Röhrenmäuler (Syngnathiformes). 4 Arten in tropischen Meeren. Bis 22 cm lang, meist wesentlich kleiner


Seegras-Geisterpfeifenfisch

Harlekin-Geisterpfeifenfisch

Erkennungsmerkmale: Diese seltenen Tiere haben einen dünnen, relativ kurzen Körper, ein sehr langgezogenes Röhrenmaul und überdimensionierte Flossen. Ihre Körperoberfläche kann mit Hautfetzen oder algenähnlichen Filamenten bedeckt sein. Sie kommen in vielen Farben vor. Ihre meisterhafte Tarnung und das seltene Vorkommen haben dazu beigetragen, daß erst kürzlich 2 neue Arten entdeckt wurden: Im Süden von Papua Neuguinea fand man eine rote Art, die mit langen, haarähnlichen Filamenten ausgestattet ist. Es handelt sich offensichtlich um die Mimese von Rotalgen, zwischen denen sie leben. Die zweite Art wurde auf den Philippinen gefunden und unterscheidet sich vom Harlekin-Geisterpfeifenfisch durch kurze, verzweigte Filamente.

Vorkommen: Vom Roten Meer bis zum Pazifik; in Korallenriffen und Seegraswiesen.

Lebensweise: Geisterpfeifenfische schweben vorwiegend nahe über Algen, Haarsternen, Korallen und Gorgonien. Sie haben eine schräge Körperhaltung mit nach unten gerichtetem Kopf. Harlekin-Geisterpfeifenfische leben in tiefem Wasser bis etwa 25 m. Nur sehr selten werden sie 1-2 m über dem Grund im Freiwasser beobachtet, wenn keine Strömung herrscht. Erstaunlicherweise trifft man diese langsamen Schwimmer bevorzugt in strömungsreichen Gebieten, wo sie sich an geschützte Stellen aufhalten. Sie kommen auch in Wracks vor. Der Seegras-Geisterpfeifenfisch (S. cyanopterus) bevorzugt in manchen Gebieten flache Küsten und lebt schon im metertiefen Wasser Bei ruhiger See kann man die Fische sogar an Kaimauern bis dicht unter der Oberfläche sehen. Bei starker Dünung schweben sie nahe an der Basis von Korallenköpfen und lassen sich scheinbar willenlos hin- und herschaukeln; sie erinnern dabei an Seegras- oder Algenstücke. Kaum merklich machen sie Korrekturbewegungen und drehen sich bei jeder Welle, damit ihr Kopf immer gegen die Strömung gerichtet ist. Sie sind dabei so gut getarnt, daß sie von Raubfischen übersehen werden.

Nahrung: Sehr kleine Wirbellose, vorwiegend Krebse.

Fortpflanzung: Die Eier werden an kurzen »Fäden« befestigt, die sich an den Innenseiten der Bauchflossen des Weibchens befinden; die Außenränder der Flossen sind mit dem Körper verwachsen und bilden eine Bruttasche. Geisterpfeifenfische haben kein Larvenstadium; wenn die Jungen schlüpfen, sind sie voll entwickelt und leben sofort selbstständig.