Die Insel- und Rifftypen
Die Trauminsel für Taucher sollte so aussehen: Rund und klein bedeutet nahes Hausriff und kurze Wege zum Einstieg. Ideal wären mehrere Einstiege. Die Insel sollte an der Ostseite eines Atolls und am Außenriff liegen. Dies bedeutet strömungsbedingt klares Wasser in der Hauptreisezeit. Das Hausriff sollte steil und mit vielen Höhlen versehen sein.
Wem zwei Bootsfahrten pro Tag nicht genügen, der braucht ein
Hausriff. Um dies sicherzustellen sollten die Inseltypen Spiegelei und Halbmond bei
der Buchung in die engere Wahl gezogen werden.
Spiegelei Inseln | ||
Die Idealinsel für Taucher und
Schnrochler. Diese Inseln liegen (außer
an der Ostseite des Ari Atolls) nie direkt in der nähe oder gar auf
dem Außenriff eines Atolls. |
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Beispiele: Bandos, Banyan Tree, Bathala, Biyadoo, Ellaidhoo, Embudu, Fesdu, Hembadoo, Ihuru, Kurumba, Maafushi Varu, Soneva Fushi, Villivaru. |
Halbmond Inseln | ||
Eine ideale Mischform-Insel und gleichermaßen geeignet für Badegäste,
Surfer, Schnorchler und Taucher. Diesen Typen findet man zumeist inmitten
der Großatolle. Bedingt durch die weniger exponierte Lage muß
man sich auf längere Anfahrtzeiten und etwas schlechteren Sichtweiten
als am Außenriff einstellen. Der Halbmond hat sich am strömungsgeschützten
Ende eines mittelgroßen Farus etabliert. |
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Kennzeichen: Große
Lagune auf der einen Seite, gut erreichbares Hausriff auf der anderen Seite. |
Handtuch Inseln | ||
Für Taucher ist diese Inselform keine gute Wahl, denn von einem Hausriff
kann meist keine Rede sein. Selbst Schnorchler finden erschwerte Bedingungen
und lange Wege zum Innenriff vor. Zum Außenriff und Hausriff gelangt
man hier meist nur mit dem Tauchdhoni. Vorteile gibt es höchstens
in der Ausbildung in der Lagune, die meist auch gute Badebedingungen bietet. |
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Die Insel liegt meist auf dem breiten Riffsattel eines Außenriff-Farus.
Der Ring des Außenriffs bildet die Grenze zwischen Atoll und Hochsee
und gleicht in seiner Struktur einem Miniatoll. |
Atoll
Ein Atoll ist eine ringförmige Riffstruktur von
mehreren km Durchmesser. Die Außenseite, das sogenannte Außenriff, kann bis auf 4000 m Tiefe mehr oder
weniger steil abfallen. Die Innenseite ist meist nicht tiefer als 60 m. Außenriffe sind Wellen und Stürmen voll ausgesetzt, während Riffe im Inneren
eines Atolls eher geschützt liegen. Die Sichtverhältnisse sind am Außenriff meist besser als innen.
Außenriff
Außenriffe unterscheiden sich von Innenriffen
sowohl durch ihren Korallenbewuchs als auch durch ihre Bewohner. Meist können
nur kräftige Korallenarten, die weniger zerbrechlich sind, überleben. Dadurch
ist der Reichtum an kleinen Korallenfischen geringer.
Typische Bewohner des Außenriffs sind Schwärme von Rotzahndrückern,
Masken-Igelfische, Zackenbarsche und Schildkröten. Große Chancen, auf Haie,
Napoleons, Adlerrochenschulen oder auch Mantas und andere pelagische Großfische
zu treffen, machen Außenriff-Tauchgänge zu etwas Besonderem. Die Außenriffseite von Kanuhura fällt bis auf fast 1000 m ab!
Kanal (Channel)
Unterbrochen wird ein Atollring von mehr oder
weniger breiten Kanälen, die einen Wasseraustausch im Innenriff ermöglichen.
Am Kanaleingang herrscht meist stärkere Strömung als anderswo und bei
einlaufender Strömung sammeln sich durch nahrungsreiches Wasser unzählige
Fische. Weißspitzen-Riffhaie, Grauhaie und Adlerrochen versammeln sich hier
neben Barrakudas, Makrelenschwärmen und jagenden Thunas zu einem einmaligen
Schauspiel. Solche Mündungen vom Außenriff zum Innenriff nennt man Corner
oder Kandu, sie gehören neben Thilas zu den taucherischen Highlights.
Kanal-Querungen gehören zu den ganz besonderen
Taucherlebnissen im Lhaviyani-Atoll. Dabei werden schmale Kanäle von einem Corner zum anderen durchtaucht, während
man sich dicht über dem Kanalboden vorwärts bewegt und meist bei stärkerer
Strömung Haie, Rochen und andere Großfische beobachten kann.
Thila
Ein typisches Thila ist ein Korallenriff, mit
einem tiefen Riffdach, das 10 m und tiefer sein kann. Meist ist es kreisrund und
fällt an allen Seiten steil und tief ab. Oft sind sie klein genug, daß man
drum herum tauchen kann, sie können in ihrer Größe aber auch variieren. Thilas befinden sind häufig strömungsexponiert im Innenriff und in Kanälen,
oft herrlich bewachsen mit Weichkorallen und Gorgonien.
Größter Fischreichtum herrscht dort, wo die Strömung aufs Riff trifft.
Giri
Ein Giri kommt im Gegensatz zum Thila, mit seinem
Riffdach bis dicht unter die Wasseroberfläche und fällt meist schräg bis auf
20 - 30m ab.
Im Normalfall herrscht wenig Strömung, deshalb ist der Bewuchs eher filigran. Bunte Korallenfische, Putzerstationen und Besonderheiten wie Schaukelfische und
Fetzenfische finden hier ihren Lebensraum. Giris eignen sich auch hervorragend zum Nachttauchen!
Faru
Ein Faru muß man sich wie ein Mini-Atoll im
Innenriff vorstellen, das sehr nah bis unter die Wasseroberfläche reicht und
einen Riffkranz aufweist, der sich ringförmig ausbreitet. Im Inneren des Korallenkranzes befindet sich eine Lagune. Farus sind für
Taucher nur an strömungsreichen Stellen interessant. Da Farus oft sehr flach sind, eignen sie sich sehr gut zum Schnorcheln.