Manila
Manila liegt auf der Hauptinsel Luzón und ist die Hauptstadt der
Philippinen. Die Stadt öffnet sich nach Übersee über die Manila Bay. Sie ist
eine von 16 weiteren Städten und Kommunen, die zusammen die 636 km² große
Region Metro Manila bilden. In der gesamten Region Manila wohnen fast 15
Millionen, in der eigentlichen Stadt knapp 1,6 Millionen Menschen.
Diejenigen Einwohner – insbesondere Ausländer und Filipinos -, die außerhalb
der Metropolregion wohnen, bezeichnen die gesamte Metro-Region als Manila.
Manila ist in 905 Barangays (kleine politische Verwaltungseinheiten)
aufgeteilt. Diese Barangays sind auf 100 Zonen und in weitere 14 Bezirke
aufgeteilt. Die Bezirke sind Binondo, Ermita, Intramuros, Malate, Paco,
Pandacan, Hafengebiet, Quiapo, Sampaloc, San Miguel, San Nicolas, Santa Ana,
Santa Cruz und Tondo.
Der Bezirk Binondo gilt als die Chinatown der Stadt. Tondo ist das ärmste
Gebiet der Stadt, während die Bezirke Ermita und Malate touristisch sehr
beliebt sind wegen der vielen Bars, Restaurants und Einkaufszentren.
Sieben der Bezirke liegen nördlich des Pasig, die übrige Hälfte im Süden
davon. Weitere zwei Gebiete werden inoffiziell als Bezirke bezeichnet: Santa
Mesa in Sampaloc und San Andres Bukid in Santa Ana.
In der Hauptstadt Manila konzentriert sich das politische, wirtschaftliche
und kulturelle Leben des Landes. Nirgendwo sonst im Land bekommt der Gast in
kurzer Zeit mehr Lokalkolorit zu sehen und gewinnt Einblicke in die
vielsichtige Kultur der Philippinen. In der pulsierenden Metropole Manila
werden die Kontraste des Landes deutlich: Auf den Straßen wimmelt es von
farbenfrohen Jeepneys, Bussen und schnittigen Autos. In den älteren
Stadtteilen Manilas wie Intramuros (Altstadt) und in China-town, klappern
von Pferden gezogene Karren die Straßen entlang und suchen ihren Weg durch
den Verkehr. Metro Manila - das sind auch moderne Hochhäuser aus Glas und
Beton direkt neben alten spanischen Kolonialhäusern und neoklassizistischen
Regierungsgebäuden. Außerhalb der klimatisierten Einkaufszentren feilschen
und drängen die Straßenverkäufer inmitten der Menschenmenge. Der Glanz und
die Fröhlichkeit der Märkte sind nur wenige Schritte von den friedlichen
Grünanlagen der Parks und der Stille der Kirchen entfernt.
Manila
war ursprünglich eine Siedlung an den Ufern des Pasig Flußes nahe seiner
Mündung in die Manila Bucht. Der Name Manila stammt von einer weißblumigen
Mangrovenpflanze - der Nilad - die in dieser Gegend üppig wuchs. Maynilad,
oder "wo die Nilad wächst" war eine aufstrebende Gemeinde regiert von Rajah
Sulayman, der von einer königlichen Malaien-Famille abstammte. Als die
Spanier kamen, wurde die Stadt mit einem doppelten Mauerring befestigt und
von nun an Manila genannt.
Die Mehrheit der Manileños besteht aus Filipinos, mit Tagalog als
Muttersprache. Aber es gibt auch einen bedeutenden Bevölkerungsanteil an
Visayans, Ilocanos, Bicolanos, Cebuanos, Davaoeños usw. Den größten
ausländischen Bevölkerungsanteil in Manila bilden Chinesen, die seit
Jahrhunderten in Manila leben. Dazu gibt es noch einen großen Anteil
Amerikaner, Spanier, Araber, Indonesier und Koreaner. Viele Filipinos
vermischen sich mit der ausländischen Bevölkerung und geben somit der Stadt
einen kosmopolitischen weltlichen Charme und eine interessante Mischung
zwischen Ost und West.
In
Manila wie auch in weiten Teilen der Philippinen findet man zahlreiche
Märkte unter freiem Himmel, wie auch in Lagerhallen, wo es eine reiche
Auswahl an frischem Gemüse und Früchte wie zum Beispiel das etwas eigenartig
riechende Durian zu kaufen gibt. Daneben gibt es von Touristen weniger
frequentierte Fleischmärkte. Besonders populär auf den Philippinen sind auch
die sogenannten Shopping Mall (Einkaufszentrum) nach westlichem Vorbild, in
denen das Sortiment breit und tief ist. Sehr bekannt in Manila sind das SM
City (SM steht für Shoe Mart) in den Bezirken Ermita, Malate und Ortigas.
Sie gehören zu den größten des Landes. Populär ist auch Robinsons Place im
Herzen Manilas, und im südlichen Teil findet man das Harrison Plaza, das zu
den ältesten Einkaufspalästen der Stadt gehört. Im Pamilihan sa ilalim ng
tulay in Quiapo (dt. Markt unter der Brücke) verkauft der indigene Teil der
Bevölkerung Schmuck, Kleider, gefälschte Markenkleider usw. Hier ist
feilschen erlaubt.
Die Straßen von Metro Manila, insbesondere die Hauptverkehrsachsen, leiden
unter chronischer Verstopfung. Die wichtigsten öffentlichen Verkehrsmittel
sind zum einen die Jeepneys. Das waren früher einmal alte Willis-Jeeps, die
die Amerikaner nach ihrem Abzug zurückgelassen haben und die die Filipinos
zu Kleinbussen mit bis zu 14 Sitzplätzen umgebaut haben. Heute gibt es
Jeepney-Fabriken, vor allem im Süden von Manila. Jeepneys sind häufig
kunstvoll bemalt und verziert und gelten als typisches philippinisches
Verkehrsmittel, nicht nur in Manila. In letzter Zeit sind die Jeepneys vor
allem wegen ihrer Abgase und des oftmals schlechten technischen Zustands
stark in die Kritik geraten.
Für kürzere Distanzen, meist auf Nebenstraßen, nehmen die Filipino Tricycles.
Das sind Mopeds mit Beiwagen, mit einer Höchstgeschwindigkeit um die 40
km/h, die für den Transport von bis zu vier Personen inkl. Fahrer ausgelegt
sind. Auf diesen Fahrzeugen kann man oft weit mehr Fahrgäste in geradezu
halsbrecherischen Haltungen und Sitzpositionen beobachten.
Tricycles sind das preiswerteste Verkehrsmittel. Es gibt auch noch
Fahrradrikschas; die spielen aber eher eine untergeordnete Rolle. Für
größere Entfernungen nehmen die Manileños bzw. die Filipinos den Bus;
vorhanden in verschiedenen Preis- und Qualitätslagen. Sie sind die dritte
tragende Säule des Verkehrs in Manila. Zusätzlich zu den ungezählten
privaten PKW gibt es massenhaft Taxis, die das Verkehrsmittel der
Mittelschicht sind (Taxen sind das teuerste öffentliche Transportmittel; wer
es sich leisten kann, fährt Taxi).
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